„Umsetzung der E-Mobilität im Verwaltungsbestand“ – Ralf Michels vom VDIV


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2023-07-11 10:22

 

 

 

 

Im Rahmen einer Online-Konferenz mit etwa 400 Gästen eröffnet Ralf Michels, Vorstandsmitglied des Vereins Deutscher Immobilienverwalter (VDIV), die Veranstaltung mit einer kritischen Bewertung des aktuellen Standes der Wohnraum-Ladeinfrastruktur. Zusammenfassend stellt er fest, dass Deutschland nicht so fortschrittlich ist, wie es sein könnte. Laut Michels gibt es in Deutschland 42,8 Millionen Wohnungen, darunter etwa zehn Millionen Eigentumswohnungen. Er betont die Bedeutung einer guten Planung beim Aufbau der Ladeinfrastruktur, da hier oft Probleme auftreten.

 

 

Obwohl sich die rechtliche Situation mit dem Elektromobilitätsgesetz (ElaMoG) und der Reform des Wohnungseigentümergesetzes (WEG) etwas verbessert hat, kann es immer noch bis zu zwei Jahre dauern, eine Ladestation zu installieren, wenn bei der jährlichen Eigentümerversammlung keine Entscheidung getroffen wird. Daher empfiehlt Michels, mögliche Fragen frühzeitig anzusprechen, wie zum Beispiel wie viele Ladepunkte installiert werden sollten, ob der Strom separat abgerechnet werden soll oder ob ein größerer Betrieb durch ein Drittanbieterunternehmen bevorzugt wird. Bei größeren Projekten ist Skalierbarkeit entscheidend, und Michels empfiehlt, frühzeitig Experten einzubeziehen. Er betont auch den bürokratischen Aufwand, da es in diesem Bereich keine standardisierten Beschlüsse gibt. Wenn die Eigentümergemeinschaft grünes Licht gibt, muss bereits klar sein, wer die Bauarbeiten durchführen wird und die Kosten trägt.

 

 

Hier liegt oft das Problem, insbesondere wenn eine Grundinstallation mit Lastmanagement und Abrechnung erworben wird, um später weitere Ladepunkte hinzuzufügen. "Das Problem liegt in den Kosten. Wenn sich drei Viertel der Wohnungseigentümer nicht einig sind, sind sie nicht verpflichtet zu zahlen - nur die Gruppe, die die Ladeinfrastruktur nutzen wird. Es ist jedoch wichtig zu wissen, wie viele Parteien sich die Gesamtkosten teilen werden, wenn nach den Kosten gefragt wird. Es ergibt keinen Sinn, wenn die Spanne zwischen 3.000 und 12.000 Euro liegt", berichtet Michels. Daher setzt sich VDIV für ein neues Förderprogramm speziell für Wohnungseigentümergemeinschaften ein, damit Einzelpersonen die Maßnahmen nicht selbst vorfinanzieren müssen.

 

 

 

LCTC

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